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Stuttgart 21: Warum nicht Tunnel bauen und Kopfbahnhof erhalten?

24.10.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Ein Gastbeitrag von Felix Staratschek

Zentrale Aussage der Schlichtung zu Stuttgart 21 für mich ist: In der Schweiz wird ein Fahrplan erstellt und dann der Bahnhof und das Netz dafür entworfen, in Deutschland werden Bahnhöfe und Strecken wahrlos gebaut und dann geschaut, welchen Fahrplan man da rein bekommt.

Der Nutzen für die Menschen ist beim Schweizer vorgehen höher. Eine Verkleinerung von S 21 müsste in den bestehenden Plänen möglich sein und würde Kosten senken. 4 Gleise unter der Erde bei Fortbestand des Kopfbahnhofs wären eine deutliche Erhöhung der Kapazität, während das akut geplante S 21 die Kapazität begrenzt.

Warum in Stuttgart nicht beides, S21 und K 21! Ein viergleisiger Tunnelbahnhof und ein erhaltener Kopfbahnhof könnte die Vorteile beider Systeme kombinieren. Das machen ja auch die Schweizer! Die ICE könnten zwischen Hauptbahnhof und Flughafen für Verbundfahrkarten frei gegeben werden. Es wäre fatal für die Demokratie, wenn die Schlichtung nur ein Verzögerungselement wäre, bis die Demos winterbedingt schrumpfen.

Wesenlich schneller als Stuttgart 21 vollendet wird könnte die Gäubahn einen Halt in Stuttgart Vaihingen bekommen, so dass man schon dort vom Schwarzwald oder Bodensee kommend in die S- Bahnen zum Flughafen und zur Innenstadt umsteigen kann. Auf diese Maßnahme zu verzichten, um Stuttgart 21 in einem besseren Licht dastehen zu lassen, bringt den Menschen schon seit Jahren Nachteile in Form von unnötig langen Fahrzeiten. Wo werden noch Investitionen unterlassen, um Stuttgart 21 besser dastehen zu lassen?

Über den Autor: Der 1966 geborene Felix Staratschek ist Mitglied der Ökologisch Demokratischen Partei (ÖDP) im Bergischen Land und gehört dem Fahrgastverband Pro Bahn e.V. an. Er machte sich in jüngster Vergangenheit vor allem im Streit um die Wiehltalbahn einen Namen. Er gehört zu den Wortführern derjenigen, die die Strecke erhalten wollen.

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