Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Mobilfunknetz in der Münchner U-Bahn im gesamten Stadtgebiet komplett

02.07.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Seit heute, 2. Juli 2011 können Handy- oder Smartphonenutzer im gesamten Stadtgebiet von München in der U-Bahn mobil telefonieren oder im Internet surfen. Weiter 20 Bahnhöfe und 15 Kilometer Tunnelstrecke sind vorzeitig ans Netz gegangen. Dazu sind 125 Antennen installiert worden. Ursprünglich war die Inbetriebnahme durch die vier Netzbetreiber Vodafone, Deutsche Telekom, E-Plus und Telefónica O2 Germany erst für Ende des Jahres 2011 vorgesehen. Das erst Kernnetz ging schon am 8. September 2009 in Betrieb.

Jetzt beginnen die Maßnahmen zur Optimierung der Funkversorgung, die voraussichtlich bis Ende 2012 abgeschlossen sein wird. Die Erweiterungen im einzelnen:

  • ? U1 Candidplatz – Mangfallplatz
  • ? U3 Aidenbachstraße – Fürstenried West
  • ? U5 Friedenheimer Straße – Laimer Platz
  • ? U6 Haderner Stern – Klinikum Großhadern

Die U-Bahn München hat zu den Investitionen übrigens nichts beigetragen, die mehrere Millionen Euro tragen die vier Neztbetreiber zu gleichen Teilen.

Die Ausrüstung der U-Bahn mit Mobilfunktechnik war eine logistische Herausforderung. Insgesamt wurden 92 Sende- und Empfangsanlagen mit knapp 500 Antennen und auf knapp 80 Kilometer Tunnelstrecke montiert. Sie forderte alle Beteiligten zeitlich heraus, weil die Antennen im Tunnel teilweise nur nachts während der sehr kurzen Betriebsruhe der U-Bahn aufgebaut werden konnten, um den Fahrgastbetrieb nicht zu beeinträchtigen. Es war nicht einfach, die besten Standorte für die Antennen in dem weit verzweigten und unterschiedlichen konstruierten Tunnelsystem zu finden. Dafür waren hunderte von Messfahrten erforderlich. Das Herzstück der Mobilfunktechnik, die so genannte Zentralstation, wurde letztlich in einem Betriebsraum im Hauptbahnhof untergebracht. Von dort aus werden Gespräche und Daten an die Vermittlungsstellen der jeweiligen Netzbetreiber weitergeleitet. Die Signalübertragung zwischen der Zentralstation und den Antennen im U-Bahnnetz erfolgt via Glasfaserkabel der SWM, die die Netzbetreiber für ihre Zwecke mitnutzen.

[ad#Content-AD]

Dieter Vogelhuber, Technikleiter der Vodafone-Niederlassung Süd, stellvertretend für die vier Netzbetreiber: „Heute erwarten die Menschen, dass sie immer und überall über Mobilfunk erreichbar sind. Deswegen war uns Netzbetreibern wichtig, die Versorgung im gesamten Münchner U-Bahnnetz aufzubauen. Das war ein sehr hoher Aufwand, der für die Kunden aber Riesenvorteile bringt. Die Fahrgäste müssen auf den gewohnten Komfort nicht verzichten und können die Fahrzeit nutzen, um über das Handy zu surfen, EMails zu schreiben oder in sozialen Netzwerken Kontakt zu halten.“

MVG-Chef Herbert König: „Ich freue mich, dass in hervorragender Zusammenarbeit zwischen den Mobilfunkbetreibern, insbesondere Vodafone als federführendem Unternehmen, und den Technikern von SWM/MVG der ursprüngliche Zeitplan deutlich unterboten werden konnte. Bekanntlich hatten unsere Fahrgäste früher in mehreren Befragungen über Jahre hinweg die HandyNutzung in der U-Bahn mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Inzwischen hat sich das Meinungsbild aber erkennbar verändert; Beschwerden gab es zuletzt immer weniger. Das liegt sicher auch daran, dass sich die Nutzungsgewohnheiten geändert haben: Es wird in der U-Bahn offenkundig weniger telefoniert, dafür aber immer mehr das Internet genutzt. Darin liegt auch ein wachsender Nutzen für unsere Kunden, denn nun kann man mit internetfähigen Geräten, vor allem den immer beliebteren Smartphones, z. B. auch unseren Service ‚MVG live’ abfragen, also die aktuellen Abfahrtszeiten von Anschlussverkehrsmitteln. Das funktioniert nun im ganzen U-Bahnnetz!“
[ad#Bigsize-Artikel]

Kommentare sind geschlossen.