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Auch EVG kritisiert Personalabbau bei der DB AG

17.08.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft sieht den jahrelangen Personalabbau bei der Deutschen Bahn als einen der Hauptgrund für die gestern ans Licht gekommene Unzufriedenheit der Bahnmitarbeiter. Ein Stellenabbau, der nicht erst mit der Bahnreform begonnen hat. Infolge dessen fordert die EVG mehr Personal und – insbesondere vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung – eine Verdoppelung der Einstellungszahlen.

„Es wurde jahrelang viel zu stark an der Personalschraube gedreht“ sagt EVG-Chef Alexander Kirchner. Das Management, der Name Mehdorn wird hier nicht genannt, habe zu viel Wert auf Wirtschaftszahlen gelegt, eine perspektivische Planung habe nicht stattgefunden. Daraus entwickele sich „eine ganze Kette von Problemen.“ Der Personalabbau habe zu einem notorischen Personalunterbestand geführt.

Mitarbeiter auf allen Ebenen seien „am Ende ihrer Kräfte“ und eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf „findet praktisch nicht statt“. Die Deutsche Bahn sei „kein attraktiver Arbeitgeber mehr“, vor allem auch im Vergleich zu früheren Jahren. Verbindliche kurzfristige Maßnahmen müssten Abhilfe schaffen.

Selbstkritische Töne hört man von der Gewerkschaft nicht. Vorsitzender der Vorgängerorganisation Transnet war seit 1999 Norbert Hansen. Unter Norbert Hansen war Transnet die einzige Eisenbahnergewerkschaft der Welt und die einzige DGB-Gewerkschaft, die die Privatisierung der Eisenbahn aktiv unterstützt hat. Im Frühjahr 2008 wechselte Hansen überraschend in den Vorstand der Deutschen Bahn.

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