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GDL-Streiks bei den Privatbahnen ab morgen (11. April) möglich

10.04.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Zuerst die gute Nachricht: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn AG haben sich auf einen bundesweit gültigen Rahmentarifvertrag für Triebfahrzeugführer geeinigt. Bei den Privatbahnen gibt es weiter keine Verhandlungen – außer bei der Keolis Deutschland GmbH, die unter dem Namen Eurobahn mit gelb-weißen Zügen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen Zugleistungen im Nahverkehr betreibt.

Bei den verbleibenden fünf großen Privatbahnkonzernen Abellio, Benex, der Hessischen Landesbahn, Netinera (vormals Arriva Deutschland) und Veolia Verkehr sieht die Sache jedoch anders aus. In der vergangenen Woche wurden die Streiks ausgesetzt, um Zeit für ein „verhandlungsfähiges Angebot“ zu machen.

Dazu GDL-Chef Claus Weselsky: „Außer einem bösen Brief, gespickt mit Unwahrheiten und aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen, haben wir aber nichts bekommen. Außerdem fällt den Arbeitgebern nichts Besseres ein, als auf unsere Lokomotivführer massiven Druck auszuüben, sich nicht länger an den Streiks zu beteiligen.“

Konkrete Ausführungen zu diesen Vorwürfen macht er allerdings nicht. Tatsächlich ist immer stärker zu beobachten, in welchen Eisenbahnverkehrsunternehmen die GDL einen hohen Organisationsgrad hat und in welchen ihre Streiks folgenlos blieben. Dabei sind auch innerhalb einzelner Verkehrskonzerne große Unterschiede zu verzeichnen.

So hatten etwa die Nordwestbahn und die Regiobahn rund um Düsseldorf so gut wie keine streikenden Mitarbeiter. Sie gehören zum Veolia-Konzern, der mit anderen Tochtergesellschaften, etwa der Nord-Ostsee-Bahn oder dem Harz-Elbe-Express stark betroffen war. Auch bei Abellio Rail gab es so gut wie keine Streikauswirkungen. Das Unternehmen ist zu 25% an der WestfalenBahn im Teutoburger-Wald-Netz beteiligt. Dort gab es jedoch eine hohe Ausfall- und Verspätungsquote.

Streiks wird es daher auch in der neuen Woche geben. Wann das sein wird, bleibt abzuwarten. Die Gewerkschaft hat angekündigt, die Fahrgäste zwölf Stunden vorher zu informieren. Zuletzt wurde 48 Stunden am Stück gestreikt, es ist daher davon auszugehen, dass die Gangart verschärft wird. Auch nicht betroffene Bahnen können aufgrund zugestellter Bahnhöfe oder ähnlichen Auswirkungen Probleme bekommen.

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