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Hessischer VCD fordert schnelleren Bahnausbau

06.04.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Landesverband Hessen des Verkehrsclubs Deutschland e.V. hat sich auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung für einen schnelleren Ausbau des hessischen Eisenbahnnetzes ausgesprochen. Bahn und Bund werden aufgefordert, mehr auf eine gute Vernetzung der Angebote und ausreichende Kapazitäten im Güterverkehr zu achten. Kurzfristig hält man die Erweiterung des Knotens Frankfurt am Main für notwendig.

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Darüber hinaus soll auch die Kinzigtalbahn nach Fulda ertüchtigt und ausgebaut werden. Auch die Errichtung der Neubaustrecke Rhein-Main – Rhein-Neckar soll schneller vorangetrieben werden, um die Anbindung Hessens an den Rest der Republik zu verbessern. VCD-Chef Michael Ziesak: „Man muss sich von Prestigeprojekten wie Stuttgart 21 oder Y-Trasse verabschieden und auf Effizienz achten.“

Im Bahnknoten Frankfurt müssen laut VCD die Zufahrten vom Stadion und vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof aufgeweitet werden. Zentrale Projekte sind der Ausbau der Mainbrücke Niederrad und zusätzliche Gleise zwischen Südbahnhof und Main-Neckar-Brücke. Der VCD wiest darauf hin, dass hierzu bereits umfangreiche Vorschläge und Planungen vorliegen. Im Konzept „Kopfbahnhof mit Köpfchen“, an dessen Entwicklung der VCD beteiligt war, sind zahlreiche Vorschläge enthalten, wie der Frankfurter Hauptbahnhof leistungsfähiger werden kann.

Zwischen Frankfurt und Fulda schlägt der VCD als ersten Schritt den durchgehend dreigleisigen Ausbau zwischen Hanau und Wächtersbach vor. Dieser Ausbau ist bereits seit den 1990er Jahren geplant und könnte schnell umgesetzt werden. Damit würde die gegenseitige Behinderung zwischen schnellen Fernzügen und dem in Wächtersbach endenden langsamen Vorortverkehr reduziert. Mittelfristig ist ein weiterer Ausbau der bestehenden Strecke bis Fulda nötig.

Bei der geplanten Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim sind die Trassierungen südlich von Darmstadt und nördlich von Mannheim weiterhin umstritten. „Das darf das Gesamtprojekt aber nicht dauerhaft blockieren“, warnt Martin Mützel, VCD-Landesgeschäftsführer. Der VCD spricht sich daher dafür aus, mit dem weitgehend unumstritten Abschnitt zwischen Frankfurt-Stadion und Darmstadt Hauptbahnhof anzufangen. Dadurch würde auch der Druck, eine Lösung weiter südlich zu finden, deutlich erhöht.

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