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ZGB droht mit Kürzungen im Nahverkehr

30.08.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Beim Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr in den kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie den Landkreise Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel, ZGB sind erhebliche Kürzungen zum Fahrplanwechsel im Dezember zu erwarten. Das hängt damit zusammen, dass das Land Niedersachsen wie angekündigt seinen Ausgleich für die gekürzten Regionalisierungsmittel nicht mehr weiter zahlen möchte. Bereits im Jahr 2007 wurde ein erheblicher Anteil der Verkehrsleistungen im Verbandsgebiet gekürzt, woraufhin das Land Niedersachsen eine Zuweisung zusätzlicher Landesmittel gewährt hatte, um die Kürzungen teilweise wieder zurück zu nehmen.

Konkret soll die Strecke zwischen Kreiensen und Bad Harzburg nur noch im Zweistundentakt, statt stündlich bedient werden. Statt 16 sollen nur noch 9 Zugpaare verkehren, was für ein attraktives Angebot einfach viel zu wenig darstellt. Zusätzlich geht der Fahrgastverband ProBahn davon aus, dass die Hälfte der Züge der Linie Hildesheim – Braunschweig und bei der Linie Hannover – Hildesheim – Bad Harzburg der Abschnitt Goslar – Bad Harzburg gestrichen werden muss. Außerdem wird darauf verwiesen, dass all diese Kürzungen noch nicht ausreichen, um wirtschaftlich zu arbeiten. Im Jahr 2007 haben durch die Kürzungen zusätzlich alle Linien nach Sachen-Anhalt am Wochenende ihren Stundentakt verloren und die Strecke Schöppenstedt – Helmstedt wurde stillgelegt, wobei als Vorwand ein Braunkohletagebau herhalten musste.

Allerdings sollte man den Zweckverband Großraum Braunschweig jetzt nicht bemitleiden, weil er die Vergabe von Verkehrsleistungen auf seinem Gebiet bisher gänzlich versäumt hat und auf langjährig direktvergebene Großverträge mit DB Regio gesetzt hat. Während die LNVG durch ihren Wettbewerbskurs kaum Nahverkehrsleistungen kürzen musste und gleichzeitig ein modernes und kundenfreundliches Angebot für ihre Kunden bereit hält, bricht der überteuerte Großvertrag dem ZGB finanziell das Genick und die Kunden müssen sich mit in die Jahre gekommenen Fahrzeugen rumschlagen.

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