Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

ZGB stellt Alternativkonzept zur „RegioStadtBahn“ vor

10.11.10 (Niedersachsen) Autor:Sven Steinke

Nachdem die geplante „RegioStadtBahn“ in Braunschweig und Umgebung an den immens gestiegenen Fahrzeugkosten gescheitert ist, empfiehlt der Verbandsdirektor Brandes des Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) den Regionalpolitikern ein Alternativkonzept. Statt durchgehender Verbindungen von der Innenstadt ins Umland sieht das neue Konzept mehrere neue Verknüpfungsstellen zwischen den Nahverkehrszügen und den kommunalen Verkehrsmitteln vor, über die sehr kurze Umstiegszeiten realisiert werden sollen.

Diese Verknüpfungsstellen sollen im Norden und Süden von Braunschweig an den bestehenden Strecken der Deutschen Bahn entstehen. Die zentrale Verknüpfung erfolgt wie heute über das Bus- und Straßenbahnterminal vor dem Hauptbahnhof. Im Rahmen des Bahnhofssanierungsprogramms „Niedersachsen ist am Zug“ sollen außerdem einige Stationen im ZGB in den kommenden Jahren modernisiert werden. Zurzeit werden die Stationen Salzgitter-Ringelheim, Vienenburg und Seesen modernisiert. Dabei soll auch in der Fläche auf die optimale Verknüpfung zwischen Bahn und ÖPNV wert gelegt werden. Alle Stationen auf dem Verbaundsgebiet sollen zudem in den nächsten Jahren überprüft werden und dabei auf einem modernen bedarfsgerechten Standart gebracht werden.

Für die Zukunft hat sich der neue Verbandsdirektor Hennig Brandes ehrgeizige Ziele vorgenommen. Der nicht mehr zeitgemäße Regionalverkehr mit veralteten Fahrzeugen soll wieder attraktiver werden. So ist die Ausschreibung aller Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr innerhalb des ZGB mit Betriebsaufnahme zum Dezember 2014 vorgesehen. Dadurch werden auf den Linien im ZGB nur noch neue Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Nach zwölf Jahren Planung unter seinem Vorgänger hatte der neue Verbandsdirektor die Wirtschaftlichkeit der „RegioStadtBahn“ überprüfen lassen, dabei kamen ernüchternde Ergebnisse zu Tage. Die Fahrzeuganschaffungskosten und die Kosten zum Umbau der Infrastruktur haben sich so verteuert, dass das Projekt nicht mehr wirtschaftlich ist und somit keine Fördermittel bereitgestellt werden. Auch besteht das Problem, dass die Spezialfahrzeuge den Nahverkehr so verteuern, dass dafür an anderer Stelle Verkehrsleistungen hätten gestrichen werden müssen. Deswegen sollen die Investitionsmittel und die Rücklagen des ZGB für die „RegioStadtBahn“ jetzt für das Verknüpfungskonzept eingesetzt werden. Über das Konzept muss allerdings noch die Verbandsversammlung des ZGB entscheiden.

Kommentare sind geschlossen.